Ls erster Tag im Kindergarten

Kind

Obwohl wir heute recht früh wach waren, schafften L und ich es geradeso, pünktlich um zehn im Kindergarten anzukommen. Ich hatte den Berufsverkehr um diese Uhrzeit schlichtweg unterschätzt.

Ls Eingewöhnung in der Marienkäfergruppe des Kindergartens sollte im Freien beginnen. Ein Blick heute Morgen aus dem Fenster ließ mich jedoch vermuten, dass daraus nichts wird. Es regnete wie bereits gestern in Strömen.

Wir zogen unsere nassen Jacken und Schuhe aus, legten diese auf eine kleine Bank an der Seite der großen Garderobe und betraten den Gruppenraum. Ein Dutzend Kinder zwischen ein und sechs Jahren saß am Tisch und malte. Der Geräuschpegel war der Situation angemessen.

Wir wurden von den Erzieherinnen flüchtig begrüßt. L wollte auf meinen Arm. Ich wusste jedoch auch nicht so recht, wohin mit uns, und setzte mich erst mal auf einen Stuhl direkt neben der Tür. Die Erzieherin L brachte uns wenig später Lego Duplo Bausteine, mit denen L sogar spielte.

Wir folgten nach einer Weile der Einladung von Ls zukünftiger Haupterzieherin S und begaben uns gemeinsam an den Maltisch. Mit verschiedenen Farben malte L ein Bild zum Thema Instrumente 😉

S zeigte uns in der Garderobe Ls Platz mit dem dazugehörigen Bild. In ihrer Kindergartenzeit wird L fortan ein Kuchen-Bild begleiten. Wir räumten unsere Sachen von der kleinen Bank an Ls Haken.

Der Wintergarten, in dem bereits einige Kinder spielten, weckte Ls Neugier und Interesse, sodass wir uns die restliche Zeit dort aufhielten. L baute mit großen Holzbausteinen einen Turm nach dem anderen. S gesellte sich zu uns und stellte mir ein paar Fragen zu L, beobachtete sie und knüpfte erste Kontakte.

Um elf war Zeit für uns zu gehen. So viel zur Theorie. Als L hörte, dass die Kinder jetzt Mittagessen bekommen, teilte sie lautstark mit, dass sie auch essen möchte ❤ Obwohl wir das komplette Essen für diesen Monat auf S’ Anraten hin abbestellt hatten, durfte L mitessen. Ich nahm während des Essens wieder meinen Platz auf dem Stuhl direkt neben der Tür ein und freute mich, dass L anderthalb volle Teller verputzte.

Wir gingen nach dem Essen Hände waschen. L hätte am liebsten sogar noch ihre Zähne mit geputzt. Ich staunte nur.

Um zwölf verabschiedeten wir uns allerdings endgültig für heute von S und den Kindern. Diese machten nun Mittagsschlaf und wir fuhren ins Büro, um unseren Prinz abzuholen. Wir freuen uns auf morgen 🙂

Ls dritte Eingewöhnungswoche

Kind

Seit L zur Tagesmama U geht, ist sie auch wieder viel „netter“ zu mir. Das soll nicht heißen, dass sie sonst nicht lieb zu mir ist, aber ich merke einen deutlichen Unterschied. Ich vermute, sie versteht allmählich, dass es nicht selbstverständlich ist, dass Mama rund um die Uhr für sie da ist.

Diese Woche verspricht wieder aufregend zu werden. Am Dienstag darf L erstmals mitessen, am Freitag eventuell Mittagsschlaf bei U machen.

Montag, 19. März 2018

So gut in der Zeit wie heute Morgen waren wir in den letzten beiden Wochen nicht 😉 Gleich nach dem Frühstück fuhr ich mit Prinz und L los zur Tagesmama U. (M war kurz nach acht bereits unterwegs in Richtung Baden-Württemberg zur Auslieferung seiner Screens.) Ungefähr auf der Hälfte der Strecke fuhr ich wieder an der Aral-Tankstelle vorbei und entdeckte das Auto unseres Vermieters A, welches in einen Unfall verwickelt war. Da ich A nirgends entdecken konnte, machte ich mir etwas Sorgen. Eine Stunde später erfuhr ich, dass keinem Fahrer etwas passiert ist und „nur“ alle drei Autos erheblichen Blechschaden erlitten haben.

L genoss nach Ankunft bei U ihr zweites Frühstück zusammen mit Priya und Wolke. Pauline ist nach wie vor krank und Malina durfte heute zu Hause bleiben. Nach dem Essen wurde der Morgenkreisteppich ausgerollt. Alle drei Mädchen freuten sich so sehr darüber, dass mir ganz warm ums Herz wurde ❤ L nahm gleich auf ihrer grünen Fläche Platz und machte schön mit.

Kurz nach neun verabschiedete mich U mit einem Gong, den sie erklingen ließ, da L lieber rutschen wollte, und sang mit L auf dem Arm das Tschüssi-Lied. L und U winkten mir zudem noch am Fenster 🙂

Ich nutzte die freie Zeit für einen sehr langen Spaziergang mit Prinz, den ich aus dem Auto befreite. Wir erkundeten heute das Waldstück in der Nähe des Waldkindergartens und erfreuten uns trotz der Kälte an der ruhigen und schönen Umgebung.

Als ich fünf vor um elf zu U zurückkam, befanden sich alle im Schlafzimmer und spielten. U berichtete mir, dass es heute keine Tränen gab. L fragte zwar sehr oft nach mir, gab sich aber mit den Antworten über meine Abwesenheit zufrieden. Sie kuschelte mit U und spielte viel mit Priya und Wolke. L ließ sich sogar erstmals von U wickeln.

Ein paar Minuten später durfte L den Gong zum Ende des Spieltags ertönen lassen. Wir zogen uns an und machten uns auf den Heimweg. Morgen isst L erstmals Mittag mit.

Dienstag, 20. März 2018

Als wir heute Morgen aufwachten und aus dem Fenster blickten, lag die Natur unter einer weißen Schneeschicht begraben. Auch auf dem Weg zu U schneite es unaufhörlich. Einige Straßen waren sogar spiegelglatt.

Wir kamen halb neun bei der Tagesmama U an. L frühstückte heute nur wenig, spielte und rutschte dafür schneller als sonst drauflos. Nach dem Morgenkreis, den alle Kinder lieben, wurde ich von L mit dem Gong zum Anziehen aufgefordert. Mir wurde noch das Tschüssi-Lied gesungen und ich winkte beim Gehen L am Fenster zu.

Ich nutzte die freie Zeit für einen Spaziergang mit Prinz. Wie liefen oder besser wir rutschten den Weg hoch bis zur Hundeschule. Unter dem Neuschnee war alles vereist. So machte uns der Aufenthalt im Freien beiden keinen Spaß. Ich erledigte deshalb den Wocheneinkauf, aß Sushi im Auto und war halb zwölf zurück bei U.

U erzählte mir, dass L viel Spaß hatte und sehr gut zum Mittag aß. Sie fragte drei Mal ohne zu weinen nach mir ❤ L wollte sogar lieber noch bei U bleiben und mich nicht nach Hause begleiten. Ich konnte sie aber noch überzeugen 😉 Im Auto schlief sie nach wenigen Minuten Fahrt ein.

Mittwoch, 21. März 2018

L und M hatten heute Morgen direkt nach dem Aufstehen großen Spaß und machten viel Quatsch zusammen ❤

Halb neun trudelten wir bei der Tagesmama U ein. L nahm gemeinsam mit Wolke, Priya und Malina ein zweites Frühstück ein, ehe sie satt und glücklich zur Rutsche lief. Beim Ausrollen des Morgenkreisteppichs half L mit und erfreute sich wieder an dem morgendlichen Ritual. Kurz darauf durfte sie den Gong erklingen lassen. Ich zog mich an, bekam ein Tschüssi-Lied gesungen und winkte L beim Gehen am Fenster zu.

Ich fuhr nach Hause und ging direkt im Anschluss mit Prinz eine Stunde im Park spazieren. Die restliche halbe Stunde nutzte ich, um die Wohnung aufzuräumen.

Halb zwölf war ich wieder bei U. Sie teilte mir mit, dass L gelacht, gespielt und zwei Mal ohne zu weinen nach mir gefragt hat. Zum Mittag verputzte sie sogar zwei Portionen. Bevor wir nach Hause fuhren, brachten wir Priya, Wolke und Malina für ihren Mittagsschlaf ins Bett. L schaute fasziniert zu und hätte sich am liebsten gleich mit ins Bett gelegt 😉

Donnerstag, 22. März 2018

In der Nacht hatte L erhöhte Temperatur. Ich überlegte im Halbschlaf, ob ich sie heute zu Hause lassen soll oder nicht. Da Ls Temperatur beim Aufwachen jedoch wieder normal und sie sehr gut drauf war, entschieden M und ich, sie zur Tagesmama U zu bringen.

Kurz nach halb sieben standen wir an diesem besonderen Tag auf. Ich zündete die Kerze auf Ls Geburtstagskuchen an und bat M und L ins Wohnzimmer. L pustete mit Papas Hilfe die Kerze aus und öffnete ihre Geschenke ❤ Es gab ein gemeinsames Frühstück bei Kakao, Kuchen und Toast.

Bei U angekommen, wurde nach kurzer Zeit bereits der Morgenkreisteppich ausgerollt. Alle Mädchen freuten sich und machten schön mit. Bis auf Pauline waren auch heute wieder alle Kinder da. L durfte auch bei U eine Geburtstagskerze auspusten und bekam sogar Geschenke: Luftballons und ein Buch ❤

Gegen um neun wurde ich wieder spazieren geschickt, in dem L den Gong ertönen ließ, mir ein Tschüssi-Lied gesungen und am Fenster gewunken wurde.

Ich fuhr nach Hause. M wollte sich gerade auf den Weg zur Arbeit machen. Prinz und ich begleiteten ihn ins Büro und spazierten dabei gemütlich durch den Park.
Ich war noch keine fünf Minuten zu Hause, als U anrief und mir mitteilte, dass L nur kuscheln will, sich warm anfühlt, eher teilnahmslos neben den Kindern steht und nicht spielt.

Um elf war ich bei U und holte das kranke Geburtstagskind ab. Ich teilte U gleich mit, dass ich L auch morgen zu Hause lassen werde.

Ls zweite Eingewöhnungswoche

Kind

Die ersten vier Tage bei der Tagesmama U verliefen sehr entspannt, stressfrei und abwechslungsreich. L konnte erstes Vertrauen aufbauen und die Räumlichkeiten kennenlernen. Diese Woche soll ich erstmals das Haus verlassen.

Montag, 12. März 2018

Als L und ich heute Morgen kurz nach halb neun bei der Tagesmama U eintrafen, waren bereits Wolke, Priya und Malina da. Pauline war krank.

L kuschelte bei mir auf dem Schoß, ehe sie wie alle anderen Mädchen auch beim Anblick des Morgenkreisteppichs vor Freude ausrastete. Nach der Begrüßung wurde gerutscht und gespielt. L befand sich mittendrin 🙂

Die Zwischenmahlzeit bestand aus Brot, einem leckeren Aufstrich und Banane. Alle Kinder aßen sehr viel, obwohl es erst halb zehn und das Frühstück noch nicht lange her war.

Auch über den Korb, in welchem sich die Musikinstrumente wie Xylophon, Blockflöte, Tamburins und Rasseln befinden, freuten sich die vier Mädchen sehr.

Um kurz vor elf durfte L den Gong, der ihr das Ende der Spielzeit signalisieren soll, erklingen lassen. Als L und ich uns bereits auf dem Hof befanden, sahen wir, dass sich Priya und Wolke innen an der Glastür die Nasen platt drückten ❤

Dienstag, 13. März 2018

Heute waren tatsächlich einschließlich L alle Kinder da ❤ Schon eine Viertelstunde nach unserem Eintreffen um halb neun wurde der Morgenkreisteppich ausgerollt. U war sehr emotional und hatte bereits beim Singen des ersten Liedes Tränen in den Augen. Im Laufe des Vormittags erzählte sie mir, dass es Konflikte zwischen ihr und Wolkes Eltern gibt. Wahrscheinlich war Wolke heute den letzten Tag bei ihr.

L durfte Viertel nach neun den Gong erklingen lassen, der ihr signalisierte, dass ich nun spazieren gehe. Es wurde zur Verabschiedung ein Lied gesungen, dann ging ich in den Flur und zog mich an. L schien es nicht zu stören.

Ich nutzte die freie halbe Stunde für zwei wichtige Telefonate und lief zum knapp zwölf Minuten entfernten Waldkindergarten, um mich ein wenig umzusehen.

L machte zusammen mit U und den anderen Mädchen Musik. (Bevor ich den Raum verließ, wurde die Kiste mit den Musikinstrumenten heruntergeholt.) U erzählte mir, dass sie mein Gehen bemerkte und nach mir fragte. Zunächst war L von der angebotenen Bananen-Zwischenmahlzeit begeistert, aß dann allerdings doch nichts, da der gelbe Sitzsack, auf dem ich immer sitze, leer war. Sie fragte nun intensiver nach mir und vergoss auch einige Kullertränchen. U fragte L, ob sie sie trösten durfte. L nahm das Angebot an, kuschelte kurz mit U und spielte bis zu meinem Eintreffen munter weiter.

Als ich Viertel vor zehn zurückkam, wurden die Kinder gerade angezogen. Ich wartete noch eine Weile im Hof, bis alle fünf Mädchen mit U zusammen rauskamen. L beachtete mich erst nicht weiter, kam nach ein paar Minuten aber doch auf mich zu, um zu kuscheln.

Draußen spielten die Kinder mit den Luftballons, die von U wieder in den Himmel geschossen wurden, oder panschten im Wasser. Mir ist letzte Woche schon aufgefallen, dass Pauline immer friert und deshalb alle Kinder reingehen müssen, obwohl sie gerade im Spiel versunken sind. So war es auch heute.

L folgte nach dem Ausziehen des Anzugs, der Mütze und der Schuhe den anderen ins Badezimmer zum Hände waschen. Nach ein paar Minuten munteren Treibens kamen alle ins Spielzimmer zurück. Ich saß bereits auf dem gelben Sitzsack. L kratzte aus irgendeinem Grund Malina im Gesicht, bis diese weinte, und war wenig später auf Pauline eifersüchtig, die auf meinem Schoß saß.

Um elf durfte L erneut den Gong ertönen lassen, der das Ende ihrer heutigen Spielzeit und unser Gehen verkündete.

Mittwoch, 14. März 2018

Da wir heute aufgrund eines geschäftlichen Termins von M Prinz mitgenommen haben, ließ ich L alleine auf ihren Autositz klettern. Was soll ich sagen?! Es klappte prima ❤

Auch heute waren wieder alle Kinder da – einschließlich Wolke. Unsere Tagesmama U konnte gestern Nachmittag ein klärendes Gespräch mit Wolkes Papa führen. Er bestätigte U, dass die angespannte Situation der letzten Wochen nicht an ihr, sondern am übervollen Tagesablauf seiner Frau liegt. Somit darf Wolke bei U bleiben 🙂

L aß zusammen mit den anderen Kindern Frühstück, obwohl wir zu Hause erst etwas gegessen hatten 😉 Nach dem Morgenkreis, bei dem L ihren zugewiesenen Platz auf dem Teppich einnahm, wurde ich wenig später mit einem Gong, den L erklingen lassen durfte, für eine Stunde spazieren geschickt. Als ich den Hof in Richtung Tor betrat, winkten L und U am Fenster.

Ich befreite unseren armen Prinz aus dem Auto und erkundete mit ihm die neue Umgebung. Wir fanden ein kleines Waldstück und entdeckten nach einem halben Kilometer eine Hundeschule. Da niemand sonst diesen Weg lief, konnte ich Prinz ohne Leine laufen lassen ❤

L fragte nur einmal nach mir, weinte nicht einmal und spielte glücklich mit den anderen Kindern, alleine oder mit U. Sie aß sogar ihre Banane.

Als ich zurückkam, hatten die Mädchen gerade Spielzeit im Freien. Im Gegensatz zu gestern freute sich Laura sehr, mich wiederzusehen ❤

Halb elf gingen wir gemeinsam wieder rein. Begeistert und von den anderen Kindern mitgerissen, wusch L sich im Bad ihre Hände.

Bevor L den Gong für unser gemeinsames Gehen erklingen ließ, spielte und erforschte sie ein paar halbe Tennisbälle. Nach dem Anziehen durch U sagte diese zu mir, dass L heute einhundert Punkte mit Auszeichnung bekommt 😉

Donnerstag, 15. März 2018

Um drei Uhr morgens war unsere Nacht vorbei. L war zunächst gutgelaunt, aß anderthalb Scheiben Toast und erzählte uns viel. Eine Dreiviertelstunde später kippte die Stimmung. Sie fing an zu weinen und zu schreien, ließ sich weder von M und mir noch von unseren zahlreichen Einfällen beruhigen.

Um fünf zog M ins Wohnzimmer, um wenigstens ein bisschen Schlaf zu finden. L weinte bis kurz vor halb sechs, gönnte uns eine halbe Stunde Pause und wachte ab um sechs bis zum Aufstehen alle Viertelstunde weinend auf.

Der Tagesmama U habe ich für heute abgesagt.

Freitag, 16. März 2018

Kurz nach um sechs wachte L nach einer ruhigen Nacht auf. Da ihr erstes Wort „essen“ war, gab es ein kleines Frühstück im Bett. Sie war gut drauf, weshalb wir heute auch wieder zu U fahren konnten. Um sieben stand ich auf und bereitete für uns alle Essen vor. Für M gab es eine Frühstückstüte zum Mitnehmen.

Nach Ls zweitem und meinem ersten Frühstück zog ich erst mich, dann L an. Kurz nach acht kam unsere Haushaltshilfe und ich verließ mit Prinz im Schlepptau die Wohnung. Auf der Fahrt zu U wäre mir L fast eingeschlafen.

Bei der Tagesmama U trafen wir nur auf Wolke und Priya. Pauline ist krank und hat vermutlich sogar die Grippe. Am Montag weiß ihre Familie mehr. Malina darf freitags öfter mal zu Hause spielen. L aß bei U noch ein drittes Frühstück 😉 Sie spielte sehr süß mit Wolke und Priya, ehe der Morgenkreisteppich ausgerollt wurde. L strahlte und machte beim Begrüßungsritual schön mit.

Zehn nach neun wurde ich mit dem Gong, den L ertönen ließ, einem Tschüssi-Lied und mit Winken am Fenster verabschiedet.

Ich befreite unseren armen Prinz aus dem Auto und spazierte mit ihm den Egstedter Trift, die Kaiserweiden und schließlich den Katzenburgweg entlang, entdeckte dabei riesengroße Gartengrundstücke und lief einige Meter auf Feldwegen direkt am Militärgebiet.

Laura nahm währenddessen die Verabschiedung von mir viel bewusster wahr als am Mittwoch. Sie fragte nach mir, stellte sich an die Wohnungstür und vergoss auch ein paar Tränen. Wie bereits am Dienstag ließ sie sich von U bereitwillig trösten und zum Spielen im Freien überreden.

Erst halb elf kehrte ich zurück und kam genau in dem Moment, als die Kinder wieder ins Haus gingen. Meine L freute sich sehr, mich zu sehen, und knuddelte mit mir. Ich zog ihr den dicken Anzug aus und folgte ihr zum Hände waschen ins Badezimmer.

Ich nahm wieder auf dem gelben Sitzsack, der Mama-Ecke, Platz und kuschelte mit L oder schaute ihr beim spielen zu. Da der Gong unauffindbar war, durfte L stattdessen auf dem Xylophon das Ende ihrer Spielzeit verkünden. U teilte mir mit, dass L für eine noch nicht ganz Zweijährige sprachlich und motorisch sehr gut entwickelt sei ❤

Ab Dienstag soll L Mittag mitessen. Donnerstag ist ja zudem auch ihr Geburtstag 🙂

Ls erste Eingewöhnungswoche

Kind

Letzte Woche Dienstag sollte Ls Eingewöhnung beginnen. Schon am Montagmorgen erreichte uns aber die Nachricht von der Tagesmama U, dass krankheitsbedingt bis Freitag geschlossen ist. Da sowohl L als auch ich nicht hundertprozentig fit waren, kam mir die Absage ganz Recht.

Diese Woche sind alle wieder gesund und munter, sodass Ls erste Eingewöhnungstage nun starten können 🙂

Montag, 5. März 2018

Ich war so aufgeregt, dass ich die Nacht vom Sonntag zum Montag schlecht schlief. L wurde nachts einmal wach. Ihre Windel scheint zu klein geworden zu sein und hält nicht mehr dicht. Wir brauchen demnächst also größere.

Um sieben stand ich auf und bereitete alles für den Tag vor. Halb acht wachten M und L auf. L und ich frühstückten und begrüßten um
acht Ms Mama, die so lieb war, sich ein paar Stunden um Prinz zu kümmern.

Unser Auto musste heute in die Werkstatt, weshalb M L und mich zur Tagesmama fuhr. Obwohl wir später als erhofft aufbrachen, waren wir pünktlich halb neun da.

Heute waren nur zwei der vier weiteren Mädchen anwesend. Pauline und Wolke saßen noch beim Frühstück, als wir den Raum betraten. Die Tagesmama U wies mir sogleich den Mama-Platz, ein bequemer gelber Sitzsack, zu. L kuschelte sich gleich an mich und setzte sich auf meinen Schoß. Sie hielt es aber keine fünf Minuten aus und spielte und rutschte, was das Zeug hielt. Am späteren Vormittag gingen wir nach draußen. U hat einen schönen großen Hof, der sich perfekt zum Erkunden und Rumtoben eignet.

Nach einer Weile gingen wir wieder ins Haus. Es gab eine Banane als Zwischenmahlzeit, die L zusammen mit den anderen Kindern und U am Tisch aß.

Um elf war unser erster Tag bei U vorbei. L war ein wenig enttäuscht, dass sie noch nicht Mittag mitessen durfte 😉 Zum Glück kam sie noch in den Genuss des Bahn- und Busfahrens. Das mag sie beides nämlich sehr ❤

Die Tagesmama U hat bei L ein gutes Gefühl. Sie fand es schön, dass L kontaktfreudig ist und auf die anderen Mädchen zuging.

Dienstag, 6. März 2018

Heute Morgen klingelte mein Wecker nach einer erholsamen Nacht um sieben Uhr. Ich stand kurz darauf auf, bereitete das Frühstück vor und zog mich an. Nach einer Weile trottete M verschlafen ins Badezimmer. Unsere L wachte wenige Minuten später auf.

L und ich frühstückten und begrüßten um acht Ms Mama, die erneut so lieb war, sich den Vormittag um Prinz zu kümmern 🙂 Da das Familienauto, welches sich in der Werkstatt befindet, gestern noch nicht abholbereit war, fuhr uns M auch heute wieder zur Tagesmama U. L gab ihrem Papa sogar einen Abschiedskuss ❤

Als wir die Tür aufschlossen, sahen wir Wolke und ihre Mama im Flur stehen. Wolke hatte erhöhte Temperatur und wurde wieder abgeholt. Am Frühstückstisch saßen Pauline und Priya.

Ich nahm auf dem gelben Sitzsack Platz und L schmuste und kuschelte ein paar Minuten lang mit mir. Dann war sie wieder mutig genug zu spielen und zu rutschen. Priya, die gestern noch nicht da war, hatte Durchfall und wurde nach dem Morgenkreisritual von ihrer Oma abgeholt. Lustiger Weise befanden wir uns alle dick angezogen auf dem Weg nach draußen zum spielen.

Ich stellte mich etwas abseits und sah U, L und Pauline beim Luftballon aufblasen, wegfliegen und wegschießen zu ❤ Die drei hatten großen Spaß. Nach einer Bananen-Zwischenmahlzeit, die auf dem Rand des Sandkastens eingenommen wurde, gingen wir wieder ins Haus.

L erkundete noch bis elf Uhr die neuen Räumlichkeiten. Ein Gong, den erst U, anschließend L erklingen ließ, verkündete L und mir, dass es Zeit ist, nach Hause zu gehen. L ließ sich sogar von U die Jacke, den Anzug, die Schuhe und die Mütze anziehen. Wir wurden singend verabschiedet und versprachen, morgen wiederzukommen.

Mittwoch, 7. März 2018

Unseren M hat es entschärft. Er kam am Dienstag Abend bereits mit Fieber nach Hause und fühlt sich seitdem im Bett am wohlsten. Trotzdem war er so lieb, L und mich heute zur Tagesmama U zu fahren. Unser Familienauto wollen wir drei heute Mittag gemeinsam aus der Werkstatt abholen, damit ich ab morgen wieder flexibel bin.

Wie erwartet war nur noch Pauline als Spielkamerad da. L saß nur für kurze Zeit auf meinem Schoß, ehe sie spielen und rutschen ging. Als der Morgenkreisteppich ausgerollt wurde, war sie ganz aus dem Häuschen und machte sogar ein bisschen mit ❤

Für Kurzweile bei den Kindern sorgten auch viele bunte Klangröhren. Gegen halb zehn ließ sich L von U anziehen und wir gingen raus in den Hof. Auch heute wurden nochmals viele bunte Luftballons in den Himmel geschickt. L interessierte sich auch für die Puppenwagen.

Bei der Tagesmama U ist es Tradition, dass sich die Kinder nach dem Spielen im Freien die Hände waschen. L war anfangs nicht so begeistert von der Idee, schaute aber Pauline zu und wollte dann auch ans Waschbecken 😉

Als U mit den Bananen ins Spielzimmer kam, setzte sich L voller Vorfreude gleich auf den richtigen Stuhl und aß mit den beiden die ganze Zeit lieb am Tisch.

Pauline zeigte L wenig später das Schlafzimmer. Die beiden hielten sich lange mit U in dem anderen Raum auf, während ich im Spielzimmer auf dem gelben Sitzsack, dem Mama-Platz, saß.

Bevor sich L erneut von U anziehen ließ und wir nach Hause gingen, durfte sie den Gong zum Gehen ertönen lassen.

Donnerstag, 8. März 2018

Da wir gestern unser Familienauto aus der Werkstatt abgeholt haben, fuhr ich heute zur Tagesmama U.

Wir wurden von U und Pauline, die sich ein Buch anschauten, begrüßt. L kuschelte ein bisschen mit mir auf dem gelben Sitzsack, ehe sie munter drauf los spielte. Auch heute freute sie sich wieder sehr über den Morgenkreis, saß eine ganze Weile auf ihrer apfelgrünen Fläche auf dem Teppich und machte ein wenig mit.

Obwohl das Frühstück noch keine Stunde her war, hatte nicht nur L, sondern auch Pauline Hunger. Somit gab es bereits um acht für jeden eine Banane.

Die Sonne schien durchs Fenster und kitzelte uns, weshalb es uns schnell nach draußen verschlug. U zog beide Kinder an und bespaßte sie anschließend mit Seifenblasen. Pauline fand alles so spannend und bemerkte deshalb zu spät, dass sie dringend auf Toilette muss. So schnell wie es also rausging, mussten wir auch wieder rein 😉

L kletterte selbst auf die Wickelkommode, ließ sich allerdings nur von mir frisch machen. Pauline saß derweil auf dem Töpfchen.

Heute gab es noch eine zweite Bananen-Zwischenmahlzeit. Nach der Stärkung dunkelte U das Schlafzimmer ab und machte die Diskokugel an. Pauline und L waren von den vielen bunten Lichtern ganz begeistert.

Bevor L wieder den Gong, der für sie das Ende des Spieltages einläutete, erklingen lassen durfte, wurde noch sehr ausgiebig mit zahlreichen Musikinstrumenten gespielt. U und L trommelten lange Zeit gemeinsam auf ihren Tamburins ❤

Windelfrei

Kind

Mit windelfrei – ich bevorzuge nach wie vor windelarm – wollte ich unmittelbar nach Ls Geburt beginnen. Da diese allerdings sechs Wochen zu früh auf die Welt kam, verbrachten wir die ersten beiden Lebenswochen auf der Intensivstation im Krankenhaus, auf der ein solches Experiment unmöglich war. Nach unserer Entlassung nach Hause brauchte ich eine weitere Woche zur Eingewöhnung. Mir wäre es eindeutig zu stressig gewesen, sofort mit windelfrei zu beginnen, soll es doch für Mutter und Kind entspannt sein und ohne Druck vonstattengehen.

Exakt drei Wochen nach Ls Geburt wagte ich einen ersten Versuch. Bereits am ersten Tag waren wir erfolgreich. Dass es funktionieren soll, hatte ich nicht nur während des Kurses von einigen Teilnehmern gehört, sondern auch in verschiedenen Foren gelesen. Dass es allerdings so schnell klappt, hat uns überrascht.

Mittlerweile sind fünf Wochen vergangen, seit L jedes Mal direkt nach dem Aufwachen über einem Töpfchen abgehalten wird. Sie wird tagsüber etwa fünf bis sieben Mal abgehalten. Nachts praktizieren wir windelfrei (noch) nicht.

Da es auf Anhieb funktionierte, ist meine Begeisterung nach wie vor ungebremst. Das Abhalten über dem Töpfchen gehört schon längst zu unserem Alltag, macht keinen Aufwand und allen großen Spaß. Im Vorfeld habe ich lediglich ein IKEA Lockig-Töpfchen besorgt, von welchem ich bisher nur das grüne herausnehmbare Teil verwende.

Seit fünf Wochen beobachte ich nun, dass L bis auf sehr wenige Ausnahmen jedes Mal nach dem Öffnen der Windel ihr kleines Geschäft über dem Töpfchen verrichtet. Bis vor einer Woche war es mir nahezu unmöglich, jedes große Geschäft abzuhalten, da sie permanent Stuhlgang zu haben schien. Doch auch dies hat sich mittlerweile verändert. Jetzt befindet sich oft nur noch ein kleiner Klecks in der Windel, während der Rest im Töpfchen landet. Gelegentlich kommt es sogar vor, dass wir eine Windel wiederverwenden können, da weder das kleine noch das große Geschäft darin verrichtet wurde.

Ich kann windelfrei jedem empfehlen. Es stärkt definitiv die Bindung zwischen den Eltern und dem Kind, macht großen Spaß und spart auf lange Sicht gesehen viele Windeln. Für uns ist das beispielsweise Grund genug, Windeln der Marke Naty anstatt Pampers zu verwenden. Sie sind genauso dicht, wurden jedoch sehr umweltfreundlich hergestellt und brauchen keine fünfhundert Jahre, um zu verrotten.

Schwangerschaft und überraschende Geburt

Kind

Im Frühling letzten Jahres haben M und ich beschlossen, unsere Familie zu vergrößern. Damit eine Schwangerschaft möglichst schnell eintritt, probierte ich bereits einige Monate zuvor die Temperaturmessung aus. Dadurch konnte ich feststellen, wie viele Tage immer von der Periode bis zum Eisprung vergingen.

Um den 6. oder 7. August hatte ich meinen Eisprung. Als die Temperatur Ende des Monats immer noch erhöht war, und keine Anzeichen erkennen ließen, dass sie bald fällt und somit die Periode wieder einsetzt, wusste ich, dass es zu einer Befruchtung gekommen war. Um alle Zweifel zu beseitigen, kaufte ich mir in der Mittagspause in der Drogerie einen Schwangerschaftstest, der das Ergebnis mit „schwanger“ oder „nicht schwanger“ verkünden sollte.

Nur wenige Stunden später fragte mich M im Auto – wir waren gerade auf dem Heimweg von unserem Lauftraining im Wald – ob meine Temperatur noch genauso hoch sei wie am Vortag. Hätte er die zwei Minuten bis zur Ankunft in unserer Wohnung gewartet, hätte ich ihm das Ergebnis des Schwangerschaftstests vor Augen geführt 😉 So beichtete ich ihm meinen Kauf des Schwangerschaftstests und teilte ihm auch das eindeutige Ergebnis mit: schwanger. M war zunächst einige Minuten sprachlos, ehe er mich aufgeregt fragte, ob er es seinem besten Freund A schon erzählen dürfe.

Meine Schwangerschaft

Unser Baby sollte um den 5. Mai herum das Licht der Welt erblicken. Anfangs verging die Zeit für mich eher schleppend, da es mir nicht gut ging und ich jeden Tag auf Besserung hoffte. Bis in den fünften Monat hinein litt ich extrem unter Übelkeit. Mit Beginn der 8. Schwangerschaftswoche übergab ich mich vier Mal täglich, einige Wochen später nur noch alle zwei Tage, schließlich nur noch alle vierzehn Tage und am Ende der Schwangerschaft nur noch ein bis zwei Mal im Monat. Da es mir permanent so schlecht ging, bekam ich von meiner Frauenärztin ein Beschäftigungsverbot erteilt und brauchte während der Schwangerschaft nicht arbeiten.

Ich konnte mit Einsetzen der Übelkeit nur noch wenige Lebensmittel riechen, weshalb ich beim Öffnen des Kühlschranks immer die Luft anhielt, und noch weniger davon essen. Sogar mein geliebtes veganes Sushi blieb nicht im Magen. Zu Beginn der Schwangerschaft nahm ich deshalb fünf Kilo ab und hatte gegen Ende nur sechs Kilo wieder zugenommen. Das hatte zur Folge, dass ich nur einen kleinen Babybauch vorzeigen konnte, der zudem im Winter unter dem dicken Mantel verschwand 😉

Während der Schwangerschaft nahm ich an einem Schwangerenyogakurs teil und probierte Nordic Walking aus. Entsprechende Stöcke schenkte mir M zu Weihnachten 2015. Gelegentlich bin ich auch ins Hallenbad gegangen, um ein paar Bahnen zu schwimmen.

Die restliche Zeit vertrieb ich mir mit langen Spaziergängen mit unserem Prinzi sowie dem Ausmisten und Aufräumen unser Wohnung. Ich fand auch Gefallen am Stricken kleiner Schals und Mützen sowie dem Besticken von Lätzchen mit Weihnachtsmotiven. Erst zu Beginn dieses Jahres verspürte ich den Drang, entsprechende Fachliteratur zu lesen, um mich etwas auf das Bevorstehende vorzubereiten.

Gleich nachdem feststand, dass M und ich ein Baby erwarten, vereinbarte ich mit einer Hebamme des Geburtshauses den ersten Beratungstermin. Unser Baby sollte unbedingt in einer ruhigen und entspannten Umgebung, wie sie das Geburtshaus bieten kann, zur Welt kommen und nicht in einem Krankenhaus. Da bei einer Geburt im Geburtshaus zwei Hebammen anwesend sein müssen, lernten wir wenig später noch eine zweite kennen. Unsere Vorsorgetermine fanden nun also immer im Wechsel mit den beiden Frauen statt.

Da meine Frauenärztin einige Bedenken hinsichtlich unserer geplanten Geburt äußerte, die nichts mit der Gesundheit des Babys zu tun hatten, wechselte ich im dritten Trimester die Arztpraxis. Ich fand eine Frauenärztin, die unseren Vorstellungen offen und unterstützend gegenüberstand.

Ls Geburt

Am Abend des 16. März dürfte sich unser Baby ins Becken gedreht haben, denn seit diesem Tag verspürte ich einen permanenten Druck, hatte täglich stärker werdende Rückenschmerzen und fand liegen, stehen und gehen gleichermaßen unangenehm. Ich hatte mir die Wehen zwar von meiner Hebamme beschreiben lassen und fand auch, dass das irgendwie passte, dachte aber aufgrund der 34. Schwangerschaftswoche eher an einen eingeklemmten Ischiasnerv.

Am Morgen des 22. März fühlte ich mich ganz elend. Alles war unangenehm und mein Rücken schmerzte und brannte höllisch. Glücklicherweise erreichte ich telefonisch eine Naturheilpraxis, die auch bei Schwangeren Osteopathie anwendet, und freute mich riesig, als mir mitgeteilt wurde, dass um die Mittagszeit noch ein Termin frei wäre.

Die Behandlung brachte leider nichts. Da ich aufgrund der Schmerzen keinen Mittagsschlaf halten konnte, beschloss ich, mit Prinzi einen Spaziergang zu machen. Allerdings kam diesem Vorhaben ein Tritt gegen die Bauchdecke dazwischen, bei dem ich etwas Flüssigkeit verlor. Ich dachte nach wie vor, mit meinem Darm stimme etwas nicht und dass diesem gleich etwas schlimmes passiert. Als ich kurz darauf Blut im Urin feststellte, rief ich sofort M an und bat ihn, nach Hause zu kommen, damit er mich ins Krankenhaus fährt. Dieser befand sich gerade mit seinem Kollegen beim Maler, um Farben für das neue Büro auszusuchen.

Unsere Vermieterin arbeitet auf derselben Etage, auf der wir wohnen. Ich versuchte nach dem Telefonat die wenigen Meter unter starken Rückenschmerzen zu ihr zu gelangen, damit sie einen Krankenwagen für mich ruft.

Kaum hatte C den Anruf getätigt, setzten bei mir die Presswehen ein. Ich dachte immer noch an meinen Darm, war nun aber nicht mehr hundertprozentig überzeugt, dass dieser die Ursache meiner tagelangen Schmerzen war, und verspürte plötzlich Angst in mir aufsteigen, weil ich das Baby jetzt noch nicht bekommen wollte. Unsere Vermieterin und Prinzi waren die ganze Zeit über bei mir und haben versucht, mich zu beruhigen ❤

Wenig später trafen die Rettungssanitäter ein, nahmen meine „Das Baby kommt!“-Rufe aber nicht für voll. Ich quälte mich mit deren Hilfe die wenigen Treppen hinunter in den Hausflur zur Bahre, unterbrochen durch einige Presswehen. Ich wusste kaum, wie ich auf die Liegefläche kommen sollte, hatte ich doch das Gefühl, dass gleich irgendwo etwas rauskommt. M war inzwischen auch da.

Auf den zwanzig Metern von unserem Hausflur bis zum Krankenwagen habe ich immer wieder gesagt, dass das Baby gleich kommt. Ich wurde gerade in den Krankenwagen geschoben, als ich dies wiederholte. Einer der beiden Rettungssanitäter, der mir zuvor immer wieder mitteilte, dass jetzt noch kein Baby käme, schaute nun doch mal unter meinen Rock. Mit blassem Gesicht meinte er schließlich, er würde mir bei der Schulter helfen, da dies am schwersten sei. Da war Ls Kopf also schon sichtbar. Eine Presswehe später platzte meine Fruchtblase und L erblickte das Licht der Welt. Da sie sofort schrie, wurde sie nach kurzer Begutachtung auf meine Brust gelegt. Nachdem der zehn Minuten später eintreffende Notarzt seine Untersuchungen durchgeführt hatte, machten L und ich uns kuschelnd auf den Weg ins Krankenhaus. Unglücklicherweise funktionierte die Heizung im Krankenwagen nicht, sodass wir eine frostige Fahrt hatten.

Im Krankenhaus angekommen wurde L den Kinderärzten übergeben, während ich zur Behandlung in der Gynäkologie verblieb. Da die Plazenta nach einer Stunde noch nicht geboren wurde, meinten die Ärzte, sie mit Gewalt herausholen zu müssen und drückten mehrfach gegen meinen Bauch. Im Vergleich zur Geburt erlitt ich durch diese Methode, die noch nicht mal zum gewünschten Erfolg führte, wirklich starke Schmerzen. Eine halbe Stunde später wurde mir ein leichtes Wehenmittel injiziert. Leider fehlte meiner Plazenta ein kleines Stück – vermutlich verursacht durch das gewaltsame Eingreifen der Ärzte – weshalb ich eine 15-Minuten-Narkose bekam und ausgeschabt wurde.

M meinte am Abend, 15:05 Uhr war unser Baby da. Angerufen hatte ich ihn erst 14:40 Uhr. Unsere kleine L kam mit 43 cm und 1810 g circa sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin auf die Welt.

L liegt nach wie vor zur Beobachtung auf der Neonatologie, einer Intensivstation für zu früh geborene Babys. Sie ist und war jedoch von Anfang an unauffällig. Wenn alles klappt, ziehen wir morgen in ein Eltern-Kind-Zimmer um und dürfen hoffentlich bald nach Hause 🙂