#WMDEDGT Juni 2025  

Alltagsschnipsel

Nach einer schlafreichen, ruhigen Nacht wachte ich heute Morgen zwei Minuten vor dem Weckerklingeln auf. Ich brauchte ein paar Minuten, um richtig munter zu werden, und stand erst wenige Minuten später auf.

Zuerst begrüßte ich unsere drei Kaninchen Elli, Waltraud und Gerda, die sich auf der Couch im Wohnzimmer und in der Küche herumtummelten. Ich schaute mir Waltrauds Auge an, das seit vorgestern leicht entzündet ist, und gab ihr erneut Augentropfen. Erleichtert stellte ich fest, dass eine Verbesserung bereits deutlich erkennbar ist.
Nachdem ich die Brotdosen und Trinkflaschen in Ls Schulranzen und meinen Rucksack geräumt hatte, bekamen die Kaninchen frisches Grünfutter. Auf dem Weg von der Küche ins Kaninchenzimmer musste ich aufpassen, nicht über die drei zu stolpern, die mir auf Schritt und Tritt folgten. Ich kam mir wieder einmal vor wie die Kaninchenfängerin von Markkleeberg. 

Kurz vor halb sieben weckte ich L, die über das Ende der Nacht nur mittelbegeistert war. Gemeinsam machten wir uns im Badezimmer fertig. Ich nutzte die Gunst der Stunde für eine ausgiebige Dusche inklusive Haare waschen. 
Keine halbe Stunde später verließen wir die Wohnung. Da ich seit Jahr(zehnt)en keinen Föhn mehr benutze, waren meine Haare noch ein wenig feucht.

Wir fuhren im Auto in Richtung Schule und hörten dabei Musik von Ls Playliste. Als wir uns wenig später an der letzten Ampel vor der Schule verabschiedeten, fuhr ich im Auto weiter nach Erfurt. Unterwegs hörte ich ein Hörspiel der Reihe „Die drei ???“ und anschließend Musik, bei der ich lautstark mitsang. Die Autobahnen waren glücklicherweise nicht stark befahren, sodass ich gut vorankam.
Kurz vor neun Uhr parkte ich schließlich an einer der beiden Lademöglichkeiten in der Nähe des Büros.

Während das Auto einige Stunden lud, stimmte ich mich mit meinem Kollegen zum bevorstehenden Management Weekly und anschließend privat aus. Mit den Aufgaben, die sich am besten im Büro erledigen lassen, kam ich schnell voran, sodass ich mich wenig später anderen Dingen widmen konnte. Im Verlauf des Tages entschieden wir, die für morgen geplante Retrospektive in Projekt eins auf nächsten Dienstag zu verschieben. Dann ist hoffentlich das gesamte Team wieder verfügbar. Die Stimmung beim Management Weekly war sehr gut und viel besser als von mir im Vorfeld erwartet. Wir bekamen grünes Licht für die Umgestaltung des Büros.

Mittags kaufte ich mir im Supermarkt neben einigen Lebensmitteln eine vegane Bowl. Da die wenigen anwesenden Kolleg*innen bereits gegessen hatten, aß ich an meinem Arbeitsplatz. So konnte ich noch einige E-Mails beantworten. Mit einem Kollegen, der die Firma in Kürze verlassen wird, fand nach dem Mittag die Übergabe der Arbeitsmittel sowie seine Verabschiedung statt.

Meine Heimfahrt trat ich gegen vierzehn Uhr an. Ich hörte ein weiteres Hörspiel von den drei Detektiven und anschließend wieder Musik. Etwa fünfzig Kilometer vor Leipzig wurde das Verkehrsaufkommen auf der Autobahn zusehends höher. Viele Wohnanhänger und deutlich gekennzeichnete Fahrzeuge waren auf dem Weg zum WGT, dem jährlichen Wave-Gotik-Treffen.
Nach einem kurzen Spaziergang und der Plünderung einiger Süßwaren in der Bäckerei vereinbarte ich einen Friseurtermin. In zwei Wochen lasse ich mir die Haare wieder schneiden. Als ich in der Nähe der Schule darauf wartete, dass L kam, sah ich die ersten Schwarzgekleideten, die sich für die nächsten Tage mit Lebensmitteln eindeckten. Die meisten Leute, die am WGT teilnehmen, nächtigen zwischen unserer Wohnung und Ls Schule. 

L kam sechs Minuten vor Beginn der Klavierstunde am vereinbarten Treffpunkt an. Pünktlich zum Unterrichtsbeginn parkte ich das Fahrzeug vor der anderen Grundschule, in welcher die Stunde immer stattfindet. Leicht verspätet konnte der Klavierunterricht starten. Da L in den letzten beiden Wochen nicht geübt hatte, bewunderte ich den Klavierlehrer heute erneut für sein hohes Maß an Geduld. L spielte wirklich schlecht. Mir taten nur vom Zuhören die Ohren weh. Ich nutzte den Unterricht zum Weiterarbeiten.
Es ist sehr schade, dass wir in diesem Schuljahr zur Klavierstunde immer hetzen mussten. L hat sich nun entschieden und möchte, dass ich den Vertrag zum Ende des Schuljahres kündige. Ihre „Begeisterung“ an dem Instrument steht in keinem Verhältnis zu den monatlichen Kosten des Instrumentenunterrichts, der sich ab dem kommenden Schuljahr erhöhen wird.  

Zu Hause wartete die eingetroffene Kaninchenkiste mit frischem Grünfutter auf Elli, Waltraud und Gerda. Da sich diese aufgrund meiner Abwesenheit den halben Tag lang draußen am von mir festgelegten Ablageort befand, stellte ich schnell fest, dass wieder einige Ameisen in den Karton gekrabbelt sind. Im Sommer ist dieser Ablageort somit ungeeignet und ich muss mir einen besseren überlegen.

Zeit zum Verschnaufen war keine. Zuerst räumte ich unsere Rucksäcke leer, telefonierte parallel dazu mit meiner Schwiegermama wegen des bevorstehenden Kurzurlaubs und gab den Kaninchen frisches Futter. Anschließend kümmerte ich mich um das Abendessen.
L war wieder so lieb und kümmerte sich nach dem Essen selbstständig um ihre Brotdose für den morgigen Schultag. Als sie damit wenige Minuten später fertig war, wusch ich ihr die Haare und ließ ihr anschließend Badewasser ein.

Den restlichen Abend werde ich nun mit L Schule spielen, in meinem Buch weiterlesen oder eine (neue) Serie gucken. Meine Schwedischübungen mache ich vor dem Schlafengehen auf jeden Fall auch noch. Wenn L und ich rechtzeitig im Bett liegen sollten, lese ich uns ein weiteres Kapitel aus Ls Buch vor.

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