Ich wurde fünf Minuten vor dem Weckerklingeln wach. Ich las noch auf einigen Seiten im Internet und stand Punkt sechs Uhr auf. L kam wenig später auch sehr gut aus dem Bett. Tatsächlich ist der Montag nicht ihr Hasstag, wie sie mir morgens im Bad mitteilte.
Gefrühstückt habe ich im Auto zwei Toastbrotscheiben mit Frischkäse und Weintrauben. Mittags aß ich die (fettigen) Nudelreste von Ls gestrigem Abendessen. Abends gab es eine Brotzeit mit frischem Brot.
Meinen Arbeitstag verbrachte ich größtenteils im Büro. Es fanden unsere montäglichen Abstimmungstermine und zuvor ein Daily in Projekt zwei statt. Ich widmete meine Zeit außerhalb der Meetings für die Aufgaben, die sich am besten oder ausschließlich im Büro erledigen lassen. Ab dem späten Nachmittag arbeitete ich drei Stunden ungestört im Homeoffice weiter und bastelte mir aus verschiedenen Vorlagen ein neues Arbeitsvertragsmuster für zukünftige Beschäftigte. (Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht.)
Ls Schultag war sehr schön. Statt Musik (die Lehrerin ist kurzfristig erkrankt) hatten die Kinder eine Art Spielstunde mit der Englischlehrerin.
Meine Mittagspause verbrachte ich im Wartezimmer einer Arztpraxis. Mit Untersuchung inklusive Krebsvorsorge war ich insgesamt eine Stunde unterwegs. Alles ist so, wie es sein soll. Ich bin gesund. Diese frohe Kunde erleichtert mich jedes Jahr aufs Neue.
Nachmittags hielt ich mich nur kurz in der Schule auf und wurde gleich von L und ihrer Freundin LK überfallen. Leipzig-S war ebenfalls anwesend. Die Mädels wollten unbedingt den Nachmittag zusammen verbringen. So kam es, dass ich lediglich mit Ls Schulrucksack und einem großen Beutel voll mit LK zu klein gewordener Kleidung die Schule verließ. L und LK spielten nicht nur gemeinsam draußen und in der Wohnung, sondern bereiteten sich freiwillig, zügig und ohne Genörgel auf den morgigen Mathetest vor. Sie gingen die Thematik gemeinsam durch und halfen sich gegenseitig. Ich werde immer sprachloser. Im positiven Sinne.
Erst halb acht am Abend holte ich L ab. Ich bin so überstürzt von zu Hause aufgebrochen, dass ich vergessen hatte, mich in unserem entsprechenden Arbeitschannel abzumelden. Auf dem kurzen Weg nach Hause schlief L im Auto ein.
Heute wäre eine meiner Grundschulfreundinnen, mit der ich zudem einige Jahre gemeinsam im Orchester musiziert habe, siebenunddreißig Jahre alt geworden. Nun ist sie bereits seit sechs (!) Jahren nicht mehr unter uns. Sie hatte das Pech, bereits mit Ende zwanzig an Brustkrebs zu erkranken.
Was heute schön war:
– Sonnenschein
– unfall- und staufreie Autofahrten
– Hörspiele 117 und 118 der Reihe „Die drei ???“
– Playdate für L
– Italienischübungen
– Serienabend
