Gestern Abend bin ich wieder zu spät ins Bett gegangen. Durch die lange Helligkeit sind weder L noch ich müde genug, um zeitig schlafenzugehen. Deshalb wurde ich heute Morgen mal wieder vom klingelnden Wecker mitten aus meinem Traum gerissen. Sehr müde und leicht gerädert wanderte ich durch den Großteil des Tages.
Eine Schüssel mit Beerenmüsli, Apfel und Pflanzenmilch aß ich zum Frühstück, mittags gab es eine kleine Brotzeit und abends stürmte ich mehrfach das Mitbring-Buffet.
Der Arbeitstag war etwas merkwürdig. Ich habe den Eindruck, dass nicht nur bei mir die Luft raus und Urlaub dringend nötig ist. Einige Kolleginnen und Kollegen hatten vormittags offenbar keine Lust auf unsere Abstimmungstermine und blieben einfach fern. Nach dem Mittagessen nahm ich noch an einem sehr zähen Gespräch mit einem Mitarbeiter, mit dessen Arbeitsleistung wir nicht hundertprozentig zufrieden sind, teil. Ich musste mir mehrfach ein Augenverdrehen und lautes Aufstöhnen verkneifen.
L und ihre Klassenkamerad*innen schrieben sich selbst ein Zeugnis und ließen so das zweite Schuljahr Revue passieren. Im zweiten Block schauten sie sich eine Vorstellung des Tanztheaters zur Thematik „Umgang mit Ängsten“ an. Gerade das Thema Angst ist ja auch eine von Ls Baustellen.
Nachmittags traf sich ein Großteil der Kinder aus Ls Klasse mit den Eltern auf einer der Wiesen beim Torhaus Dölitz. Auf mitgebrachten Tischen wurde das Buffet aufgebaut. Zwei der insgesamt drei Kinder, welche die Schule wechseln werden, wurden liebevoll und mit kleinen selbsterstellten Geschenken verabschiedet. Das Beisammensein war sehr schön, dennoch habe ich den Eindruck, dass dieses im vergangenen Jahr lockerer und allgemein fröhlicher war. Anwesend waren überwiegend die Eltern, mit denen ich ohnehin schon in Kontakt stehe.


Spannend fand ich die Info einer Mama, deren älteste Tochter nun die fünfte Klasse auf dem Gymnasium absolviert und unsere Grundschule vor einem Jahr mit einem Notendurchschnitt von 1,0 verlassen hat. Abgesehen davon, dass ihre Leistungen enorm abgesackt sind, hatte das Mädchen im ersten Deutschtest auf ihre Rechtschreibung die Note sechs erhalten. Die Mama meinte, nahezu jedes Wort war rot unterstrichen und falsch geschrieben. Die Gymnasiallehrerin empfahl sogar eine Überprüfung auf LRS. Mittlerweile hat sich das Ganze wieder entspannt und eine LRS liegt nicht vor, dennoch bestätigt mich dieses weitere Beispiel in meiner Vermutung, dass zumindest an unserer Grundschule einiges schief läuft und die derzeit vermeintlich schwächeren Kinder an anderen (staatlichen) Grundschulen bessere Fortschritte erzielen würden.
Ich bin froh, diese Information erhalten zu haben. L hat bis zum Wechsel auf eine weiterführende Schule (für sie definitiv Oberschule) ohnehin noch zwei (oder drei) Jahre Zeit. Da lässt sich noch einiges reißen.
Obwohl ich nicht in Stimmung war, rief ich vormittags beim Finanzamt an. Meine Sachbearbeiterin war glücklicherweise sehr nett. Sie nahm direkt per Telefon meine versehentlich doppelt geltend gemachten Werbungskosten aus meiner Einkommenssteuererklärung heraus, gab allerdings noch einen Hinweis für den Arbeitgeber mit auf den Weg. Dieser soll noch ein Erklärungsschreiben beibringen.
Ich bin froh, dass sich das Ganze so positiv für mich entwickelt hat. Leider ist nach all den Jahren meine Panik in solchen Bereichen immer noch sehr hoch. Sobald ich merke, es könnten horrende Kosten auf mich zukommen, würde ich am liebsten losheulen und den Kopf in den Sand stecken. Sollte ich es jemals schaffen, einen größeren finanziellen Puffer aufzubauen, werde ich hoffentlich gelassener sein.
Was heute schön war:
– Schuljahresausklang
– lesen
– Schwedischübungen in der Duolingo App
