L und ich konnten am Morgen eine Stunde länger schlafen. Das war wunderbar. L war wesentlich besser gelaunt, fitter und ansprechbarer als sonst. Ihr würde ein späterer Schulbeginn ungemein guttun.
Sehr erleichtert war ich nach dem Aufwachen, dass meine vermeintliche Schwangerschaft lediglich ein Traum und zum Glück nicht Realität war. Ich mag Kinder zwar, halte mich aber nicht für die allerbeste Mama der Welt und würde meine „Erziehung“ keinem weiteren kleinen Menschlein zumuten wollen. Ich erinnerte mich noch daran, einen Großteil des Traums sehnsüchtig darauf gewartet zu haben, dass endlich die Wehen einsetzen.
Morgens und mittags hatte ich kaum Appetit und aß dementsprechend wenig. Abendessen gab es im Indoorspielplatz.
Meine Motivation reichte immerhin für eine Sportübung für die Beine.
Mein heutiger Arbeitstag war vor allem am Vormittag sehr zerstückelt. Ich konnte zwar zeitig im Homeoffice beginnen, musste aber aufgrund des Termins mit L zwei längere Pausen einlegen. Es dauerte eine ganze Weile, ehe ich produktiv werden konnte.
Zur vierten Stunde war L in der Schule und konnte noch am Sportunterricht teilnehmen. Ihre Klassenlehrerin ist erkrankt, sodass Ls Erzieherin die fünfte und sechste Stunde übernahm. Die nächsten beiden Schultage werden somit ruhig verlaufen.
Gemeinsam mit Ls Schulfreundin EB besuchten wir nach der Schule einen Indoorspielplatz. EBs Mama war darüber sehr dankbar, da sie einen langen Arbeitstag hatte und ihre Tochter so gut beschäftigt wusste.
Vormittags waren L und ich im Landesamt für Schule und Bildung. Wir dachten beide, L macht dort den Bundes-/Pisatest, der im November in der Schule stattfand, nochmal. Wie sich schnell herausstellte, wurde aber weder gelesen noch geschrieben, sondern ein IQ-Test aka Leistungsdiagnostik anhand von Rätseln gemacht. Ich kann das Ausmaß meines Ärgernisses darüber gar nicht in Worte fassen, da wir mit ganz anderen Erwartungen hingegangen sind.
Nun waren wir aber einmal da. L unterzog sich eine Dreiviertelstunde lang dem IQ-Test mit Schwerpunkt auf logisches Denken. Ihr aktueller IQ-Wert liegt bei 88. Sie befindet sich also im unteren Normalbereich.
Ihr fehlt laut Aussage der Schulpsychologin vor allem noch der Teil des logischen Denkvermögens, der bei Aufgaben wie Figuren legen oder Muster fortsetzen benötigt wird. Das sind alles Dinge, die L im Moment herzlich wenig interessieren. Das lässt sich aber leicht und spielerisch üben, was wir nun zu Hause und im Rahmen einer Ergotherapie, mit der ich ohnehin schon eine Weile geliebäugelt habe, tun werden. Da sich der IQ-Wert durch Übungen verbessern lässt und in Zukunft auch wird, handelt es sich beim heute ermittelten Wert lediglich um eine Momentaufnahme.
Da Ls IQ im Durchschnittsbereich liegt, ist sie für weitere Tests im Rahmen der Lese-Rechtschreib-Thematik zugelassen. Und wir dachten doch wirklich, nach dem heutigen Tag wären die nervigen Tests endlich vorbei. Ich werde das Gefühl nicht los, in der Falle zu sitzen.
Ls Lehrerin schrieb mir abends per Mail, dass Ls freies Schreiben, das wir zu Hause bisher so gut wie gar nicht geübt hatten, wesentlich besser geworden ist. Sie hat zudem die Information von der Schulpsychologin erhalten, dass L zur LRS Testung, die an zwei Tagen im März stattfinden wird, zugelassen ist. Nächste Woche gibt es an der Schule, die diese Testung durchführt, einen Elternabend dazu.
Was heute schön war:
– länger schlafen
– Austausch mit Leipzig-S und Leipzig-M zur LRS-Thematik
– Playdate für L
– lesen
– Telefonat mit meinem Bruder
– Italienischübungen in der Duolingo App
– Sportübung
