Erst weit nach 22 Uhr fanden L und ich gestern Abend in den Schlaf. Wir waren einfach nicht müde genug. Ich habe sehr unruhig geschlafen und bin immer wieder kurz aufgewacht. Irgendwann in den frühen Morgenstunden hörte ich, wie der Regen gegen das Fenster peitschte und der Wind um die Häuser pfiff. Ich war beinahe schon erleichtert, als der Wecker klingelte und mich zum Aufstehen aufforderte. Entgegen meiner Erwartungen klappte der Start in den (viel zu frühen) Morgen heute gut. Auch L brauchte ich nur wenige Minuten überreden, sich für die Schule fertigzumachen.
Mittags aß ich eine selbst gekaufte Möhrensuppe. Abends ließen L und ich uns einen selbst gemachten Kartoffelsalat schmecken.
Dass ich eine Schönwetterläuferin bin, merkte ich heute wieder sehr deutlich. Mit Blick aus dem Fenster kam ich recht schnell von meinem Plan, laufen zu gehen, ab. Stattdessen machte ich drei Übungen, eine für den Bauch, eine für die Arme und eine für die Beine.
Den heutigen Tag würde ich als ersten normalen Alltag in 2024 bezeichnen. Ich arbeitete, L befand sich in der Schule. Ich schaffte sehr viel. Ich konnte mich um die zahlreichen, aber alle gleichlautenden Anliegen der Mitarbeiter*innen kümmern, Termine in einem meiner beiden Scrum Projekte managen und eine (längst überfällige) Projektübersicht erstellen. Eine Rechnung habe ich auch noch versandt, die ich gestern übersehen hatte. Das entsprechende YouTrack Board zur Rechnungslegung aktualisierte ich gleich mit.
Gestern Abend gab es vor dem Einschlafen noch ein paar Tränen, weil L nicht zur Schule gehen und lieber noch zu Hause bei mir bleiben wollte. Heute Morgen wurde dies zwar hin und wieder nochmal erwähnt, dennoch konnte ich L pünktlich an der letzten Ampel vor der Schule verabschieden. Beim Abholen am Nachmittag war schließlich alles halb so wild. L bezeichnete ihren Schultag sogar als gut und hätte am liebsten ihre Schulfreundin LS zum Spielen mit nach Hause genommen. Diese hatte allerdings noch einen Termin, sodass es nicht klappte. Vielleicht morgen.
Neben meiner Unterstützung bei Schreibschrift- und anderweitigen Deutschübungen sowie einer kurzen Erklärung zu einer im Unterricht unverstandenen Matheaufgabe nutzte ich den Feierabend, um Ls Playmobilhaus, das sie zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte, weiter aufzubauen.
Ganz viel lieben Zuspruch bekam ich um die Mittagszeit von Leipzig-S, der Mama von Ls Schulfreundin LK. Wir hatten jetzt länger nichts voneinander gehört. Sie teilte mir mit, dass sie selbst schon bei ihrer Tochter festgestellt hat, dass sie zwar gut mit Buchstaben umgehen und Wörter richtig schreiben kann, dafür nicht sonderlich gut liest und kaum Fortschritte macht. Hinzu kommt ein Desinteresse am Lesen. Sie sieht das aber ganz entspannt und ist der festen Überzeugung, dass die Zeit noch einiges positiv verändern wird, immerhin sind die Kinder alle nicht älter als acht Jahre und haben noch genügend Zeit zu lernen. In den Deutschheften ihrer Tochter herrscht ebenso wie in Ls gähnende Leere. Wir fragen uns, was die Kinder in den sieben Wochenstunden Deutschunterricht eigentlich machen. Da Leipzig-S seit Klasse eins regelmäßig Gespräche mit der Lehrerin und der Schulleiterin sucht, ist ihr Blick auf die Schule und die Unterrichtsmethoden ein ganz anderer als meiner. Ihre Einschätzung hat mir jedenfalls sehr geholfen.
Was heute schön war:
– reibungslose, streit- und stressfreie Morgenroutine
– Morgen- und Nachmittagsspaziergang
– Schokocappuccino
– Austausch mit Leipzig-S zur allgemeinen Situation in der Schule und zur LRS-Thematik
– Sportübungen
– Aufbau des Playmobilhauses
– Englischübungen in der Duolingo App
