Tagebuch – 16. Dezember 2023

Alltagsschnipsel

Nach dem Aufstehen gegen neun Uhr, einem gemeinsamen kleinen Frühstück mit zwei leuchtenden Kerzen auf dem Adventskranz und der alltäglichen Runde im Bad, fuhr ich L mit dem Auto zum Jump House in Leipzig. Sie fühlte sich wieder fit genug und sah auch so aus, um den Geburtstag ihres Schulfreundes K zu feiern.
Abgeholt wurde sie einige Stunden später von A, denn sie und ihre Schulfreundin E haben ausgemacht, dass die für gestern zu heute geplante Übernachtung nun von heute zu morgen stattfinden soll. Ich bin gespannt.

Heute war ein Tag des unverhofften Geldsegens. Ich stehe immer noch leicht unter Schock.
Zuerst fragte mich mein Bruder zum Stand der Weihnachtsgeschenke aus. Nachdem ich ihm sagte, dass sowohl für unsere Eltern als auch L bereits gesorgt ist und wir vor einigen Jahren ausgemacht hatten, uns gegenseitig nichts mehr zu schenken, überwies er mir per Paypal seinen Anteil für Ls Geschenke. Und der war mindestens doppelt so hoch wie erhofft. Danke liebster Bruder. Mir fällt es immer sehr schwer, Geld von anderen anzunehmen, vor allem wenn es nicht abgesprochen oder zu viel ist.
Und deshalb durchlebte ich wenig später eine Achterbahn der Gefühle, als ich einen absurd hohen Geldbetrag einer mir unbekannten Person auf meinem Paypal-Konto sah. Zuerst war ich baff. Dann überprüfte ich, ob es sich nicht doch um eine Phishing-Mail oder Fake handelte. Als ich das auch ausschließen konnte, wurden meine Augen feucht und mein Herzschlag beschleunigte sich. Kurz überlegte ich, das Geld zurückzuzahlen. Gleichzeitig erinnerte ich mich aber auch daran, wie wichtig es mir ist, Geschenke annehmen zu üben. Keinesfalls wollte ich diesen lieben Menschen mit meiner Reaktion auf das Geschenk vor den Kopf stoßen. Ich entschied mich somit für eine Dankesnachricht via Paypal.
Liebe Leserin, für den Fall, dass du dich beim Betrag vertippt haben solltest, melde dich gern bei mir. Ansonsten bleibt mir nur ein weiteres Mal Danke zu sagen. ❤

Vor mir lagen nun einige kinderfreie Stunden. In meinem Kopf befanden sich tausende Ideen, von denen sehr viele mit Arbeit verbunden waren. Ich könnte zum Beispiel die gebackenen Plätzchen verzieren, die Wohnung aufräumen und säubern, Wäsche waschen und aufhängen oder mich um die restlichen Weihnachtsvorbereitungen kümmern. Ich entschied mich für die beiden letztgenannten Punkte.

Zwischendrin trudelte eine Mail von Ls Lehrerin ein, in der sie allen Eltern mitteilte, dass sie Corona hat. 
Vielleicht wird Ls letzte Woche vor den Ferien doch entspannter als gedacht. Die Klassenarbeit in Mathe und die Lernzielkontrolle (ich mag das Wort so gar nicht) im Fach Sachunterricht können meiner Meinung nach auch noch im kommenden Jahr (nachge)schrieben werden.

Ich lag abends bereits gemütlich im Schlafanzug im Bett und machte einige Französischübungen in der Duolingo App, als A mich per Whatsapp Nachricht fragte, ob ich erreichbar bin. Das war ich. Und so telefonierte ich wenig später mit einer in Tränen aufgelösten L, die wieder nach Hause wollte.
A war so lieb und fuhr L zu mir, obwohl ich auch angeboten hatte zu fahren und sie dadurch insgesamt eine Dreiviertelstunde unterwegs war.
L war merklich enttäuscht von sich. Da werde ich in den kommenden Tagen entgegensteuern müssen. Ich sagte ihr, dass ich stolz auf sie bin. In ihrem Alter habe ich noch lange nicht versucht, bei anderen zu schlafen.
A teilte mir wenig später noch mit, dass L sich auch in der vor zwei Wochen stattgefunden Lesenacht in der Schule in den Schlaf geweint hatte. (Mir erzählte sie, sie sei innerhalb von einer Minute eingeschlafen.) Meine arme L. 
Sie möchte es nach Weihnachten gleich nochmal probieren. E freut sich schon darauf. Und diesmal bekommt L auch ein Shirt von mir mit.

Was heute schön war:

Sushi.
Bevor ich am Vormittag nach Hause fuhr, hielt ich an der Tankstelle und betankte das Auto. Danach huschte ich fix in den Marktkauf und holte mir für das Mittagessen zwei kleine Packungen vom Eat Happy Sushi. Das war wieder sehr lecker.

Weihnachtsvorbereitungen.
Ich nutzte die Gunst der Stunde und packte in Ls Abwesenheit unter anderem ihre Geschenke ein. Anschließend teilte ich die Päckchen nach den an Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag anstehenden Besuchen auf.

Kinobesuch.
Am späten Nachmittag hatte ich eine fast dreistündige Verabredung mit Napoleon im Kino. Zugegeben, diese war sehr brutal und blutig, dennoch konnte ich während des Films gut entspannen. Ich liebe historische Filme (und Bücher). 
Seit ich Joaquin Phoenix als Joker sah, wollte ich ihn unbedingt nochmal in einer anderen Rolle sehen. (Am Abend zu Hause stellte ich fest, dass ich bereits mehr als zwei Filme mit ihm gesehen habe.)
Ich glaube, gelesen zu haben, dass es insgesamt sechs Stunden Filmmaterial gibt. Sobald Apple dieses zur Verfügung stellt, schaue ich mir den Film (oder dann die Serie?) “Napoleon” erneut an. Manche Schnitte im Film waren nämlich zu überhastet. Stellenweise hatte ich auch den Eindruck, hier und da fehlt etwas wichtiges in der Handlung.

Weihnachtsmarkt.
Nach meinem Date schlenderte ich über den Leipziger Weihnachtsmarkt, kaufte und futterte ein Knoblauchbrot, trank den ersten (und vermutlich für dieses Jahr letzten) alkoholischen Glühwein mit Heidelbeergeschmack und ließ mir am Süßigkeitenstand einen Schoko-Apfel einpacken, den ich zu Hause gleich aß. 

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