Tagebuch – 14. Dezember 2023

Alltagsschnipsel

Erneut war es mir vergönnt, wunderbar und lange zu schlafen. Bereits halb neun gestern Abend machten wir das Licht aus. Ich wachte heute Morgen gegen halb acht auf, L schlief noch eine ganze Ecke länger.

Erstmals waren wir beide aber Viertel nach sechs (Viertel sieben) wach. L fühlte sich sehr schlapp und war immer noch blass, weshalb ich sie für den heutigen und morgigen Tag vom Schulbesuch abmeldete. Wir legten uns danach nochmal schlafen.
Neben der Klassenarbeit in Mathe, die sie vermutlich nächste Woche nachschreiben wird, verpasste sie leider auch den heute stattfindenden Theaterausflug mit ihrer Klasse. (Als L allerdings im Laufe des Tages merkte, in welches Stück sie gegangen wäre (Eine Weihnachtsgeschichte), war sie nicht mehr ganz so traurig. Sie fürchtet sich vor Ebenezer Scrooge und den drei Weihnachtsgeistern.)

Durch Ls erneuten krankheitsbedingten Ausfall fuhr ich somit am Vormittag nicht ins Büro nach Erfurt. Das war schon echt doof, denn zum einen war ich länger nicht dort, zum anderen hatte ich dringende To-dos auf dem Plan stehen, die größtenteils von meinem Kollegen/Freund M abgefangen werden mussten. Er schlug sich aber tapfer und berichtete am Abend stolz, dass er alle Weihnachtsvorbereitungen treffen konnte. Ein schlechtes Gewissen hatte ich trotzdem.

Vermutlich soll L bereits nächste Woche in der Schule im Beisein der Lehrerin, die eine Zusatzausbildung im Bereich Lese-Rechtschreibschwäche hat, den Test zur Feststellung einer Rechtschreibschwäche absolvieren. Mmh. Das war am Montag im Gespräch mit der Lehrerin aber nicht so vereinbart worden. L signalisierte mir sehr deutlich, dass sie diesen Test nicht machen möchte. Nächste Woche nicht. Nächstes Jahr nicht. Überhaupt nicht.
Da mein krankes Mädchen heute sowohl wieder essen konnte, ohne sich zu erbrechen, und gegen Nachmittag sehr fit war, nutzte ich den glücklichen Umstand und bat sie, mir doch zwei Sätze zum Thema ihrer Wahl zu schreiben. Im Vorfeld gab ich ihr ein, zwei Tipps, die sie in Zukunft beim freien Schreiben beachten soll.
Tja, und siehe da: L schrieb lesbare und existierende Wörter und somit einen lesbaren und normalen altersgerechten Text. Bis auf ein Wort war sogar alles richtig geschrieben.
Es gibt also zwei Ls. Die in der Schule, die nach eigener Aussage “oft mit den Gedanken nicht bei der Sache ist”, und die zu Hause, der es viel Spaß macht, mit mir in ruhiger Umgebung wenige Minuten am Tag konzentriert zu üben. Spannend.
L bat mich nach unserer kurzen Übung erneut, bei der Grundschule um die Ecke anzufragen, ob sie so schnell wie möglich dorthin gehen darf. Ihr geht es sogar noch nicht mal um die nervenaufreibenden und sehr anstrengenden letzten viereinhalb Wochen, sondern vielmehr darum, dass an ihrer jetzigen Schule alle Kinder mit Ausnahme eines halben Dutzend blöd sind.

Nach dem Einkauf am frühen Nachmittag stellten wir auf dem Parkplatz des Supermarktes fest, dass ein schwarzer Wagen sehr ungünstig neben uns geparkt hatte. Ich fragte mich, wie der Fahrer aussteigen konnte. L konnte auf ihrer Seite jedenfalls nicht ins Auto einsteigen. Für den Fall, dass ich noch Kratzer im Lack meines Autos finde, machte ich ein Foto (siehe Titelbild). Ein wenig dumm dreist ist es schon, sein Auto so zu parken.

Was heute schön war:

Produktivität.
Nicht nur mein Arbeitstag, der neben einigen Meetings und Anfragen auch aus Planungen zum Jahresende bestand, war heute produktiv, sondern auch privat kam ich bei den Weihnachtsvorbereitungen sehr gut voran.

Weihnachtsbäckerei.
Am Abend entschieden L und ich, endlich ein paar Plätzchen zu backen. Beim ersten Blech half mir L noch sehr begeistert mit. Bei den noch folgenden drei Blechen hatte sie sich bereits ins Kinderzimmer verkrümelt. In der gesamten Wohnung duftete es herrlich weihnachtlich.

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