L und ich hatten sehr gut geschlafen, waren beide aber nur mäßig vom Klingeln des Weckers und dem damit verbundenen Aufstehen im Dunkeln begeistert.
Nachdem ich L an der letzten Ampel auf dem Weg zur Schule verabschiedet hatte, kaufte ich einige Lebensmittel im nahegelegenen Rewe Markt ein. Danach fuhr ich im Auto zur Musik singend nach Hause und begann wenig später meinen Arbeitstag, der außer einigen wenigen Terminen ruhig und ereignislos verlief.
Im Laufe des Vormittags informierte mich meine Mama, dass ihr Bruder, also mein Onkel W, der kürzlich seinen zweiten Schlaganfall erlitten hatte, in der Nacht erneut ins Krankenhaus musste. Weitere Informationen hatte sie zu dieser Zeit noch nicht. Gegen Abend, als mitgeteilt wurde, dass sein Blutdruck viel zu hoch und seine Nieren unterversorgt waren, fühlte ich eine gewisse Erleichterung. Ich hatte schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Dennoch sind wir alle sehr besorgt.
Als ich L am Nachmittag von der Schule abholte, traf ich auf dem Schulflur zwei ihrer Klassenkameradinnen, die zunächst ein wenig herumdrucksten, mir dann aber Löcher in den Bauch bezüglich des Todes von Ls Papa fragten. Auch als L dabei stand, hörten sie mit ihrer Fragerei nicht auf. Unter anderem wollten sie auch wissen, wie viel Geld wir haben. (Eine sehr merkwürdige Frage wie ich finde. Ich habe darauf auch nicht geantwortet.) L waren diese Fragen sichtlich unangenehm und sie verkrümelte sich.
Bevor wir am späten Nachmittag zu Hause ankamen, kauften L und ich noch einige wenige Dinge im Marktkauf ein. Ich fand weitere kleine Geschenke, die ich in den Schuhkarton im Rahmen der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ legen werde.
Was heute schön war:
Nachmittagsspaziergang.
Da ich heute Morgen keine Zeit für einen Spaziergang hatte, holte ich diesen am Nachmittag nach. Ich genoss die herbstlichen Düfte um mich herum und das Rascheln des Laubes unter meinen Füßen.
Ordnung.
Jeder einzelne Raum in der Wohnung wurde heute von mir aufgeräumt. In einigen ließ ich auch gleich unseren Staubsaugerroboter Miro fahren. Zwei Ladungen Wäsche wurden in der Waschmaschine gewaschen, die ich nur noch zum Trocknen aufzuhängen brauchte. Jetzt bin ich mit dem Zustand in unserer Wohnung wieder zufrieden.
