Tagebuch – 20. September 2023

Alltagsschnipsel

Ls und meine Nacht war gut und überwiegend ruhig. Einzig ein Nachtfalter in unserem Schlafzimmer ließ uns in der Einschlafphase hin und wieder hochschrecken. Der Flügelschlag ist doch wesentlich lauter als ich dachte.

Ich brachte L am Morgen pünktlich in die Schule und ging in Ruhe einkaufen. Anschließend machte ich es mir zu Hause bei einem leckeren Frühstück gemütlich und freute mich über den arbeitsfreien Tag (in Thüringen ist heute ein Feiertag).

Am Vormittag fuhr ich mit dem Auto zur Allgemeinmedizinerin, um mich vorzustellen. Ich bin nach wie vor so glücklich, eine Hausärztin in Leipzig gefunden zu haben.
Meine Behandlung zögerte sich aufgrund eines Notfalls in der Praxis hinaus. Nach etwa einer halben Stunde im Wartezimmer kamen schließlich Notarzt und Rettungssanitäter, um einen Mann in seinen Vierzigern abzuholen.
Die neue Ärztin und ihre Krankenschwester sind nett und machten einen kompetenten Eindruck auf mich. Ich bekam meinen Gesundheitscheck und eine Hepatitis A-Impfung. Blut wurde mir auch abgenommen. Ich sah währenddessen für einen kurzen Moment ein paar Sternchen vor den Augen, die aber zum Glück schnell wieder verschwanden.  
Als ich eine Stunde später wieder bei meinem Auto war, freute ich mich darüber, dass ich weder ein Knöllchen hatte noch abgeschleppt wurde. Ich glaube, ich stand im eingeschränkten Halteverbot.

Am späten Nachmittag übte L ein letztes Mal vor dem morgigen Mathetest Zahlenmauern. Sie hat in den letzten Tagen definitiv eine Menge aufgeholt und verstanden. Sie ist zuversichtlich. Ich bin zuversichtlich. Das wird schon werden.

Was heute schön war:

Spaziergang beim Kulkwitzer See.
Mittags fuhr ich auf einen Schotterparkplatz im Süden des Kulkwitzer Sees. Ich lief bei bestem sommerlichen Wetter im Waldgebiet direkt am See entlang, suchte mir wenig später eine gemütliche Stelle, breitete die Picknickdecke aus und aß meine Sushibox.
Nach dem Essen lief ich weiter und landete schließlich vor dem Café „Ab ans Ufer“ in Markranstädt. Ich haderte kurz mit mir, entschied dann aber, dass ich mir zehn Euro Wert bin, kaufte mir eine Heiße Schokolade und zwei Kugeln Eis und machte es mir auf einer der zahlreichen Sitzmöglichkeiten des Cafés gemütlich. Boote jeder Art werden hier auch vermietet. Vielleicht überwindet L eines Tages ihre Angst vor Booten …
Auf dem Rückweg zum Auto begegnete mir im Wald ein sein Fahrrad schiebender nackter Mann um die fünfzig (oder älter). Ihm war seine Nacktheit so peinlich, dass er sich um Kopf und Kragen redete (und damit alles viel schlimmer machte). Er dachte, heute sei niemand unterwegs, und wollte „durchlüften“. Die ganze Situation war ziemlich witzig und skurril.

Hinterlasse einen Kommentar